EURASIANS UNITY entstand ursprünglich als Festivalprojekt für „Women in Jazz“. Die Uraufführung fand am 8.2.2014 statt, damals unter dem Titel „Jazz aus der eurasischen Mitte“. Wir danken dem Festival, namentlich Ulf Herden für diese großartige Gelegenheit!
1 Devoiko Mari (comp: Bulgarian traditional/ arr: Bodek Janke/ lyrics: unknown)
2 Göy Göl (comp: Fikrat Amirov/ arr: Salman Gambarov/ lyrics: Teymur Elchin)
3 Simple One-theme Negar Bouban (comp/ arr: Tamara Lukasheva)
4 Shadowprint (comp: Simin Tander/ arr: Alex Morsey)
5 Ey, Sarviravon (comp: Feruza Ochilova & Simin Tander/ lyrics: Nodira Razali)
6 Cycles (comp: Caroline Thon/ arr: Veronika Todorova)
7 Lonesome Heroes (comp: Cynthia Zaven/ arr: Alex Morsey)
8 Kolysanka (comp: Alex Morsey/ arr: Caroline Thon/ lyrics: Kasia Bortnik)
9 Topmadim (comp: Fattohkhon Mamadaliev/ arr: Eurasians Unity/ lyrics: Khayratiy)
Beim Hören der hier vorliegenden „Debüt“-CD muss man nicht lange warten, bis sich die versprochenen Fusionen vollends entfalten. Schon zu Beginn fegen „Devoiko Mari“ und „Göy Göl“ alle Bedenken hinweg, ob denn Jazz und Tradition wirklich so gut zusammen gehen.
Traditionelle Liedstrophen leiten über zu freien Improvisationen und dadurch wiederum wird die folkloristische Kraft eines Grooves aus Akkordeon und Bass-Ostinato freigesetzt, als wäre es das Normalste der Welt („Shadowprint“). Die Handschriften von Musiker/innen und Arrangeur/innen changieren dabei elegant wie im lyrischen „Ey, sarviravon“. (Beide Stücke sind brillante Hinterlassenschaften der inzwischen aus der Band ausgeschiedenen Sängerin Simin Tander). An anderer Stelle, etwa im balladesken „Lonesome Heroes“, verwebt das Ensemble perfekt innerlich-lyrische Melodien mit orchestralen Arrangements. „Topmadim“ fügt wiederum folkloristische Motive und moderne Sax- und Vokalimprovisationen zu einem organischen Ganzen zusammen. In „Kolysanka“ und „Shadowprint“ fährt Tamara die ganze Bandbreite ihres vokalen Könnens und Ausdrucks auf, ohne dass die Band um sie herum je die Bodenhaftung verliert.
Jan Kobrzinowski
Caroline Thon – Saxofone, Leitung (Deutschland)
Tamara Lukasheva – Gesang (Ukraine) (Neuer Deutscher Jazzpreis 2017)
Feruza Ochilova – Gesang, Doira, Dutar (Usbekistan)
Negar Bouban – Oud (Iran)
Veronika Todorova – Akkordeon (Bulgarien)
Salman Gambarov – Piano (Aserbaidschan)
Alex Morsey – Bass, Tuba (Deutschland)
Bodek Janke – Schlagzeug, Perkussion (Polen)
Die Debüt-CD der EURASIANS UNITY ist eine Koproduktion von Enja/Yellowbird und RBB, mit freundlicher Unterstützung durch die Initiative Musik – Gemeinnützige Projektgesellschaft mbH, und gefördert durch Projektmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Aufgenommen wurde 2017 beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) als Studioproduktion in Berlin.